„Der Mensch kann nicht von der Natur, von seiner Umgebung isoliert werden. Es ist der Natur eigen, dass sie den universellen Schlüssel zur Erlangung von Gleichgewicht und Heilung enthält.“
Dr. Pol Henry, Begründer der Gemmotherapie
Alt oder neu?
Gemmotherapie wird in Deutschland als neuer Trend in der Naturheilkunde bezeichnet und ist doch gar nicht so neu. Wieder aufgegriffen wurde die Betrachtung und Erforschung von Knospen und jungen Trieben durch den belgischen Arzt Dr. Pol Henry in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. Da Knospen und junge Pflanzenteile die gesamte genetische Information einer Pflanze enthalten, bezeichnete Dr. Henry dieses Therapiekonzept als „Phytoembryotherapie“.
Spezielle Pflanzentherapie
Im Gegensatz zur klassischen westlichen Pflanzenheilkunde werden in der Gemmotherapie Knospen (lat. = gemma) und junges Pflanzengewebe (z.B. Triebspitzen, Wurzeln und Schösslinge) von Bäumen und Sträuchern und Rankpflanzen verwendet. Sie enthalten u.a. reichlich pflanzliche Wachstumsfaktoren bzw. Pflanzenhormone (Auxine und Gibberelline) und können sowohl bei akuten als auch chronischen Funktionsstörungen eingesetzt werden.
Drainage und Entgiftung
Die Gemmotherapie ist eine ganzheitliche Pflanzentherapie, die auf der Lymph- und Zellebene wirkt. Der gesamten Lymphfluss wird angeregt und fördert somit den Antransport von wichtigen Zellnährstoffen und Abtransport von „Abfall-“ bzw. Stoffwechselprodukten (Drainage- und Entgiftungseffekt). Daneben hat sie eine regenerierende Wirkung auf die Zellen, Gewebe und Organe.
Das Glyzerin macht's
In einem speziellen Herstellungsverfahren werden mit einem Wasser-Alkohol-Glyzeringemisch neben den Wachstumsfaktoren auch reichlich sekundäre Pflanzenstoffe, Nukleinsäuren, Spurenelemente, Mineralien, Aminosäuren und Vitamine extrahiert (die mit Alkohol allein nicht herausgelöst werden können) und anschließend homöopathisch 1/10 verdünnt (D1). Es stehen auch Konzentrate zur Verfügung.
Hmmm, lecker!
Gemmotherapeutika werden als Tropfen oder als Spray eingenommen. So können sie optimal und schnell über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Ihr süßlicher Geschmack macht die Einnahme einfach und angenehm, und sind daher auch für Kinder gut geeignet. Meist werden Einzelmittel oder eine sinnvolle Kombination von 2-3 Mitteln verordnet.
Voraussetzung für eine optimale Wirkung der Gemmotherapie ist eine ganzheitliche Betrachtung der individuellen Gesundheitssituation.
Typische Anwendungsmöglichkeiten sind z.B.: